Hier steht wie man als normaler Assistenzarzt Leben rettet und ähnlich spannende Dinge erlebt.
Samstag, 21. Oktober 2017
Sonntag, 15. Oktober 2017
Fünf einfach Schritte zum perfekten Medikamentennamen:
Der Name des Medikamentes ist sehr wichtig, denn es sollte
auf keinen Fall mit einem anderen Medikament verwechselt werden und dabei
distinguiert, individuell und cool sein. Damit beeindruckt man Patienten. Und
Ärzte. Möglicherweise auch Apotheker.
Als gute Konzept hat sich nun dieses erwiesen, welches
ich hier darlegen möchte und welches auch eine weite Verbreitung und Verwendung
in der Branche zeigt.
Also der Name.
1. Schlagen
sie einmal auf ihre Tastatur: Ungefähr so: jefzfz
Dies stellt das Grundgerüst
des Namens dar.
2. Fügen
sie nun willkürlich einige Vokale ein: Zum Beispiel: Jefezefez. Oder Jefuzufuz.
Beides super Medikamentennamen.
3. Wichtig
ist: der Name sollte auf keinen Fall zu kurz sein, denn niemand kauft ein
Medikament das Ufz heißt oder noch schlimmer Grzt. Mindestens 7 Zeichen sollten
es schon sein. Je mehr umso besser, man denke nur an Daratumumab.
Ist ihr Grundgerüst also zu
kurz schlagen sie lieber nochmals auf die Tastatur.
4. Eine
Grundregel für eine bessere Abhebung des Namens von anderen 08/15 Wörtern ist
das Anfügen eines Buchstaben vom Ende des Alphabetes. „X, Y oder Z“ um einige
beliebige Beispiele zu nennen. Rivaroxaban (Xarelto) oder Apixaban (Eliquis) machen
das schon gut vor.
So könnte aus Jefuzufuz mit
einigem Feintuning zum Beispiel Xefuzufuz werden.
5. Als
wichtiger Abschlusscheck sollte überprüft werden, dass es noch kein Pokémon mit
dem entsprechenden Namen gibt um rechtliche Probleme zu vermeiden.
Yo.
NÄCHSTE WOCHE GROßES (evtl. auch nur mittelgroßes) QUIZ: Pokémon oder Medikament !!!
Dienstag, 3. Oktober 2017
Haleskojohogoktaxel und einen Plan mitgeben
„Jo“, sagte der onkologische Oberarzt, „und vergessen sie
nicht, wenn sie Herrn Florbirkenmüller entlassen einen Einnahmeplan für sein
Haleskojohogoktaxel aufzuschreiben.“
Bei Haleskojohogoktaxel handelte es sich nun um eine neue
Chemotherapie, die in Tablettenform eingenommen werden konnte und im Rahmen
derer Benennung, die Pharmafirma, traditionsgemäß eine hohe Dosis LSD
eingenommen hatten. Wie man das eben so macht, wenn man einen neuen Namen für
ein Medikament erfindet. Wer würde das nicht genauso tun?
Da nun Haleskojohogoktaxel als Chemotherapeutikum nicht
gerade ungefährlich war und ich das mit dem Plan nicht versauen wollte, fragte
ich also nach wie ich das denn dosieren solle. „Grmpz“, sagte der onkologische
Oberarzt, dessen Tag wie bei allen onkologischen Oberärzten ca. 10 Stunden zu
kurz war, „das müssen sie halt ausrechnen und ihm den Plan mitgeben!“ Dann
stolperte er über seine zwei Meter lange to do Liste, welche aus seinem Hemd
hing und fegte um die Ecke woanders hin.
Ich studierte die Anleitung für Haleskojohogoktaxel genau
und auch die Akte von Herrn Flobirkenmüller. Der Oberarzt lief nun schon wieder
um die Ecke und Krankenschwester Elisa auch. Diese wollte Herrn Flobirkenmüller
besonders schnell entlassen und haute den Oberarzt gleich noch mal wegen des
Plans für die Chemotablette an. „Das müssen sie halt ausrechnen und ihm den Plan mitgeben!“ rief
dieser erneut mit einem ärgerlichen Blick in meine Richtung.
Ich rechnete also die genaue Dosis aus. Schwester Elisa
überwachte den Rechenvorgang. Dann überprüfte ich alles zwei Mal und schrieb
schließlich einen exakten Plan, wie die Einnahme des ominösen
Haleskojohogoktaxels auszusehen hatte. Morgens, mittags und abends je eine
Tablette für drei Wochen, zwischendurch hatte Herr Flobirkenmüller Termine in
der onkologischen Tagesklinik und würde ggf. im Anschluss einen neuen Plan
bekommen.
Herr Flobirkenmüller wollte möglichst schnell heim, riss
mir den Plan und Schwester Elisa die Schachtel voller Haleskojohogoktaxel aus
der Hand. Weg war er.
Zwei Stunden später tauchte unser glorreicher onkologischer
Oberarzt wieder auf und bemerkte: „Der Herr Flobirkenmüller ist ja schon weg!
Der hat doch den Plan für das Haleskojohogoktaxel gebraucht.“
„Ja“, sagte ich, „zu Befehl, wie angeordnet haben wir die
Dosis ausgerechnet und ihm einen Plan mitgegeben.“
„WIE?“ rief besagter Oberarzt, „Sie haben das
ausgerechnet und ihm einen Plan mitgeben?! Ah hm!“ Irgendwie schien das auch
nicht recht gewesen zu sein.
Den Plan nachträglich umgeändert hat er jedenfalls nicht.
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