Da war also diese Patientin,
Frau Klumcz, und hatte Magenschmerzen. Wir machten eine Magenspiegelung, nahmen
eine Gewebsprobe, deklarierten das Ganze erst Mal als Gastritis und dachten uns
eine schlaue Therapie aus.
Die Biopsie war ungewöhnlich schnell
von den Pathologen ausgewertet. Alles unauffällig. Außerdem ging es der Patientin so langsam besser.
„Super, kann sie morgen heim“, dachte ich. Am nächsten Tag war jedoch mein
gastroenterologischer Oberarzt krank. Als Ersatz kam eine freundliche
Kardiologin. „Moooooment!“ sagte die, „die Frau Klumcz, die hat doch diese
Aortenklappenverengung! Das müssen wir erst mal kontrollieren. Außerdem ist das
doch komisch, was der Pathologe da über die Magenschleimhaut sagt! Das kann gar
nicht sein, dass die Gewebsprobe unauffällig ist. Ruf‘ da erst mal an und frag‘
ob die sich sicher sind. Ich schaue solange nach der Herzklappe.“
Ich telefonierte also mit den
Pathologen, die erklärten selbstverständlich wären sie sich sicher! Nach zwei
Tagen hatte die Kardiologin festgestellt, dass das mit der Klappe noch akzeptabel wäre und dann kam auch mein
ursprünglicher gastroenterologische Oberarzt wieder. „Super, entlass‘ ich die
Patientin morgen“, dachte ich. Aber dann sagte der Gastroenterologe: „Ach, wenn
die Frau Klumcz noch da ist, dann können wir ja nochmal eine
Kontrollgastroskopie machen.“
Einen Tag später, die Kontrollgastroskopie
war erfolgreich und unauffällig gewesen, bekam die Patientin einen
Harnwegsinfekt.
Drei Tage und ein paar
Antibiotika später, fühlte sich Frau Klumcz schwach aber annehmbar. „Super, entlass‘
ich sie morgen“, dachte ich.
Am nächsten Tag war der
gastroenterologische Oberarzt in einer wichtigen Konferenz und der zweite
Hauskardiologe kam zum Einsatz.
„Mooooment“, sagte der, „was
ist mit der Aortenklappe? Da muss man doch die Medikamente umstellen! So geht
das nicht. Die Patientin kann nicht heim. Was denken sie sich denn Frau
Zorgcooperations?!“