Sonntag, 7. Juli 2013

Verwechslungsgefahr

Visite früh am Morgen: Engagiert läuft die Stationsärztin durch alle Zimmer. Fast-schon wach nehme ich auch teil und hänge unauffällig über dem Visitenwagen. Hier trage ich in Patientenkurven ein, was die Patienten so über ihr tägliches Ergehen berichten.
 Gerade quetsche ich noch von der letzten Patientin etwas über Husten in der Nacht und Schmerzen im Knie, auch nachts in die letzte Zeile, während sich die Ärztin schon um das defekte Pulverinhalationsgerät des Nebenpatienten kümmert.
„Es funktioniert nicht! Da kommt gar nichts raus!“ die Patientin schüttelt demonstrativ den grünen Inhalator. Ich bin schon mal erfreut, dass ich im Augenblick nur Dokumentationsmensch bin und schlage erst mal die entsprechende Patientenkurve auf. Weiß ich auch nicht wie man so einen Inhalator repariert. Die Ärztin bastelt derweil am Gerät herum und ruft schließlich: „Aber Sie haben hier auch gar keine Inhalationskapel eingelegt!“ „Wie Kapsel?“ die Patientin ist verwirrt. „Na die haben sie morgens bekommen. Das sind Kapseln mit dem Wirkstoff, den sie dann inhalieren und die Kapsel müssen sie vor der Inhalation in den Inhalator legen!“
„Oh ach so“, sagt die Patientin, „die Kapseln, die habe ich heute Morgen einfach alle runtergeschluckt.“

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